Medienkompetenz
Was ist die Medienkompetenz?
Nach der Begriffsdefinition von Dieter Baackes lässt sich die Medienkompetenz in vier Bereiche aufteilen:
- Medienkritik
- Medienkunde
- Mediennutzung
- Mediengestaltung
Menschen sollten also in der Lage sein, die Medien die sie konsumieren zu verstehen, den Mehrwert herausfinden und zwischen Fiktion und Wahrheit unterscheiden können (Fake News).
Der Mensch soll in der Lage sein, die Medien zu erfassen um sie für ihre Zwecke einzusetzen - quasi als Werkzeug für sich sinnvoll nutzbar machen um daraus einem Mehrwert zu generieren. Vereinfacht ausgedrückt, soll er sich mit den Medien auseinandersetzen und sich darin orientieren können.
Zudem sollen die Menschen mit den Medien auch umgehen können. Sie sollen verstehen wie das funktioniert, warum das so ist und was man selbst damit anfangen kann.
Und zu guter Letzt wohl der wichtigste Aspekt: Sich die Medien zu eigen machen und sie für die eigenen Interessen nutzen. Sei es in kreativer oder gestalterischer Hinsicht, in der Optimierung von Abläufen, oder in der Umsetzung der eigenen Internetseite mit einem Webshop.
Was sind die Medien?
Zu den Medien gehören bspw.:
- Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Comics, E-Books…
- Computer, Laptops, Tablets, Smartphones…
- Fernsehen, Radio, Hörfunk, Streamingdienste…
- Fotos, Kameras, Bildschirme...
- Kommunikation, E-Mail, WhatsApp, Skype, Outlook…
- Internet, Facebook, Twitter, YouTube, SocialMedia…
Digitale Medienkompetenz: Den richtigen Umgang lernen
Kurze Fragen an Sie selbst. Nutzen Sie ein Smartphone? Nutzen Sie WhatsApp? Wer hat Ihnen das beigebracht? Wer bringt es den Kindern bei?
Wer soll es uns denn beibringen, die Großeltern, die Eltern, die Lehrer, das Unternehmen? Sie merken, eine Menge an Fragen, kaum Antworten. Und auch inmitten der digitalen Revolution befinden wir uns in einem Stadium, in der mehr oder weniger die Gesellschaft kein Plan hat, was sie da eigentlich tut. Kurzes Beispiel gefällig?
Digitale Medienkompetenz: The Angry German Kid
Quelle © Youtube
Erste Frage - ist das Video echt? Existiert dieser Junge wirklich, oder ist das alles nur fiktiv, gestellt oder geschauspielert? Auch das gehört zur Medienkompetenz. Nimmt man - rein hypothetisch an, dass das Video echt ist, existiert eine Medienkompetenz? Was ist mit den Eltern? Und hat derjenige, der das Video hochgeladen hat, alle Konsequenzen bedacht? Wen es interessiert, der kann die ganze Geschichte nachlesen und man versteht plötzlich, was die Medienkompetenz mit einem macht - man hinterfragt plötzlich Dinge und stellt fest: das ist ja alles ganz anders als gedacht!!!
Aber so etwas geschieht in den Social Media Kanälen häufig - jeden Tag. Und das schlimme dabei ist, dass man in dem Moment, wo man etwas veröffentlicht auch der Meinung ist, das ist Ok. Doch was ist in 10 oder 20 Jahren, ist es dann immer noch Ok? Bekomme ich den Inhalt jemals wieder heraus? Was ist mit den Daten, meinem Profil? Nützlich, oder kann es auch von dritten zum eigenen Zweck missbraucht werden (Staat, Hacker, Werbeindustrie, Unternehmen usw…). Können mir diese Daten schaden?
Wie schnell sich Systeme, Staaten und Demokratien verändern können, erleben wir aktuell mehr denn je. Wenn ich heute also im besten Wissen und Gewissen etwas schreibe und veröffentliche und morgen sich das System, die Meinungen oder die Regierung um mich herum verändert, so kann das unter Umständen für mich zu einem Problem werden!
Die digitale Medienkompetenz ist wichtig - schon im Kindesalter
Ich gehe in Schulen, Universitäten und Unternehmen, halte Vorträge über die Medienkompetenz und erfahre sehr viel Zuspruch zu den Thesen. Ich meine damit aber nicht, dass man Kindern unter 6 Jahren schon ein Smartphone oder Tablet in die Hand drücken sollte. Kinder sind kognitiv überhaupt nicht in der Lage das zu verstehen. Zudem sollten die Eltern den Kindern beibringen können, wie man damit sinnvoll umgeht und nicht umgekehrt.
Wer lehrt die Medienkompetenz?
Was mich aber immer wieder auf das Neue erstaunt, ist die Frage: Wer bringt das uns und unseren Kindern bei? Auch ich habe keine Antwort darauf, bin aber der Meinung, dass die Schulen diese Leistung erbringen sollten. Nur welcher Lehrer kann schon Medienkompetenz vermitteln, wenn die meisten keinen Plan davon haben (Ein dickes Sorry für das über den Kamm scheren)? Wie sollen wir die digitale Revolution gestalten (überstehen), wenn wir uns ausschließlich auf WhatsAppen verstehen?
Wachrütteln, damit etwas passiert!
Das ist mein bescheidener Beitrag zu diesem Thema. Ich versuche Menschen in meinen Vorträgen vor den Kopf zu stoßen - oftmals auf sarkastischer und überspitzter Art und Weise. Ich möchte die Menschen Wachrütteln, damit sich etwas bewegt.
In meinen Vorträgen zeige ich auf
- Die Gefahren und Nutzen der Medien
- Den Verlust oder den Gewinn von Lebenszeit
- Die Sinnlosigkeit und die Wertschöpfung
- Von der Waffe zum Werkzeug
- Vom Konsument zum Produzent
- Vom Nutzer zum Schöpfer
- Von der Abschöpfung zur Wertschöpfung
- Von der Kurzlebigkeit zur Nachhaltigkeit
- Vom Mitarbeiter zum Spezialist
- Vom Kind zum selbstbestimmten Unternehmer
Konnte ich Sie für das Thema interessieren?
Das freut mich - wirklich! Denn mir ist dieses Thema sehr wichtig und ich bin jemand, der sich das Ganze hat in den letzten 35 Jahren selbst beibringen müssen. Sehr viel mit learning by doing und häufig mit trial and error, doch das dauert seine Zeit welche wir im Wettbewerb nicht mehr haben.
In diesem Sinne freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.